Mit der Frage der "Legitimation politischer Gewalt" befasst sich eine Tagung am 30. und 31. Oktober im Internationalen Begegnungszentrum der Universität Bielefeld (IBZ). Sie wird um 14.30 Uhr durch den Vortrag des amerikanischen Politikwissenschaftlers Professor David Apter, Yale University, eröffnet.
Seit den 1960er Jahren gibt es weltweit wieder eine deutliche Zunahme von politisch motivierter Gewalt. Interessanterweise kommt Gewalt dabei selten ohne Rechtfertigungen aus, oft wird sie - mit wechselnden Begründungen - legitimiert. Ein Beispiel, das auch auf der Tagung diskutiert wird, sind die Demonstrationen beim G8-Gipfel in Heiligendamm im Jahr 2007. Auf der internationalen Konferenz stehen deshalb zwei Fragenkomplexe im Mittelpunkt. Erstens: Kann politische Gewalt überhaupt gerechtfertigt sein und gerechtfertigt werden? Unter welchen Umständen ist politische Gewalt gegebenenfalls gerechtfertigt? Gibt es legitime Formen? Zweitens: Wie sahen und sehen Legitimierungen von Gewalt aus? Welche Legitimationsmuster für Gewalt sind gebräuchlich? Gibt es unterschiedliche Gewaltformen, bei denen bestimmte Legitimationsmuster besser verfangen als andere?
Am Beispiel grundlegender Deutungen und Definitionen sollen die Problematik solcher Legitimierungen aufgezeigt und die bedeutsamen Unterschiede von grundlegender Legitimität, brüchiger Legitimierung und nachträglicher Rechtfertigung durch Einzelne oder Gruppen herausgearbeitet werden. An konkreten Beispielen werden Legitimationsversuche untersucht und nach den Umständen und Begründungen gefragt, unter denen und angesichts derer Gewalt als legitim oder illegitim erscheint.
Die Tagung wird vom Sonderforschungsbereich "Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte" und vom Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld organisiert.
Weitere Informationen und Anmeldungen bis zum 10. Oktober bei den Veranstaltern
Dr. Freia Anders, Universität Bielefeld
SFB 584
Tel: 0521 / 106-3228
E-Mail: fanders(at)uni-bielefeld.de
Dr. Peter Imbusch, Universität Bielefeld
IKG
Tel: 0521 / 106-3091
E-Mail: peter.imbusch(at)uni-bielefeld.de
(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft)
03.10.2009
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