Kaum neu als eingetragener Verein gegründet, veranstaltet das Netzwerk Terrorismusforschung im kommenden Oktober nicht nur seinen halbjährlichen - nun 13. - Workshop (10. u. 11. Okt.), sondern auch die erste, öffentliche Fachtagung. Am Donnerstag den 10. Oktober werden hochkarätige Sprecher (darunter Dr. Guido Steinberg) zum Phänomen des "lone-wolf"-Terroristen und Radikalisierung im Zeitalter des digitalen Wandels sprechen in der U.
Die Veranstaltung in den Räumen der UDK in Berlin ist öffentlich und kostet keinen Eintritt. Eine Anmeldung per E-Mail an info(at)netzwerk-terrorismusforschung.org ist allerdings nötig.
Hier das Programm des ersten Tages bzw. der Fachtagung; die gesamte Agenda samt NTF-Vorträgen am 11. Okt. finden Sie HIER.
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1. Fachtagung im Rahmen des 13. Workshop des Netzwerk Terrorismusforschung e. V. (10.-11.10.2013, Berlin)
Eine kostenfreie Veranstaltung des Netzwerk Terrorismusforschung e. V. am Arbeitsbereich Internetsoziologie an der Universität der Künste Berlin (Grunewaldstr. 2-5 in Schöneberg / Berlin). Eine Teilnahme ohne Vortrag sowie für Nicht-Mitglieder ist ebenfalls möglich und erwünscht! Unverbindliche Anmeldung per Email oder Telefon erbeten.
Uhrzeit: jeweils um 08:45 Uhr
Ort: Universität der Künste Berlin, Hörsaal (EG) des Medienhauses
(Grunewaldstr. 2-5 in Schöneberg / Berlin)
Teilnehmer: öffentliche Veranstaltung
Die Teilnahme ohne Vortrag sowie für Nicht-Mitglieder ist ebenalls möglich und erwünscht!
Gebühr: kostenfreie Veranstaltung
Anmeldung: Unverbindliche Anmeldung per Email oder Telefon bis 07.10.13 erbeten
Thema:
Terrorismus und Extremismus im Wandel - Das Phänomen des "einsamen Wolfs" (‚lone-wolf’) Radikalisierung im Zeitalter der digitalen Gesellschaft.
Innerhalb des Bereichs Terrorismus, Extremismus und Fundamentalismus scheint sich eine neue Form herausgebildet zuhaben, die sich von den bisher gekannten klassischen Organisationsformen unterscheidet, nämlich die des "einsamen Wolfs" ('lone wolf'). Sind in der zurückliegenden Zeit Gruppen meist im Kontext gewisser politischer und/oder religiöser Bewegungen entstanden, so treten die "einsamen Wölfe" aus dem Schatten aller Spektren der politischen und religiösen Weltanschauungen hervor und stellen aus dem Blickfeld der Sicherheit ein aktuelles Phänomen des weltweiten Bedrohungsrisikos mit äquivalentem Gefahrenpotential dar, wie u. a. die Beispiele (Oslo/Norwegen, Fort Hood 2009/USA, Bosten 2013/USA, 'Kofferbomber 2006'/Düsseldorf, 'Mordanschlag 2011'/Frankfurter Flughafen 2011, ...) belegen. Es scheint, dass verschiedenste Kommunikationsangebote des Cyberspace und sozialer Medien einen wesentlichen Baustein in Radikalisierungsprozessen von „Einzelgängern“ und „Vigilanten“ ausmachen, gleichzeitig dies aber auch von ihnen als eine Bühne für ihr persönliche Darstellung und Rechtfertigung genutzt wird.
Die Veranstaltung des Netzwerks Terrorismusforschung e. V. möchte dazu einladen, auf gewohnt multidisziplinärer Ebene diesen Themenkomplex auszuloten. Das Programm wird an beiden Tagen dazu vielfältige Möglichkeiten bieten. Am 1. Tag wird eine Fachtagung mit Gastvorträgen und einer Podiumsdiskussion wird die Veranstaltung eröffnen. Am 2. Tag können promovierende Wissenschaftler/Innen und Fachleute die Möglichkeit nutzen, ihre Projekte und Arbeiten bzw. Thesen vorzustellen. Dabei ist die Veranstaltung natürlich wie immer nicht nur auf den übergeordneten Themenbereich beschränkt, sondern bietet auch Raum für die Vorstellung anderer terrorismusbezogener Vorträge und Arbeiten. Registrierte Teilnehmer/Innen können eine Teilnahme- sowie eine Weiterbildungsbescheinigung erhalten.
Am Vortag (09.10.2013 um 20 Uhr) findet in der UdK die Sitzung des Vereins Netzwerk Terrorismusforschung statt.
Programm:
Tagungsprogramm, Tag 1 - 10.10.2013:
1. Fachtagung des Netzwerk Terrorismusforschung e. V.
8:45 Uhr Begrüßung und Eröffnung
Fachtagung: Terrorismus / Extremismus und Fundamentalismus im Wandel
09:00 Uhr Gastredner 1 zum Kontext Terrorismus / Extremismus:
Individuation und kollektive Identität – Kontextualität in Radikalisierungsprozessen
(Dr. Ursula Gasch, Leiterin des Institut für Kriminalpsychologie in Tübingen)
„Frau Dr. Gasch studierte Rechtswissenschaften, Kriminologie und Psychologie in Tübingen. Sie ist Fachpsychologin für Klinische Psychologie und Psychotherapie (BDP) und Notfallpsychologin (BDP) und verfügt über langjährige Erfahrung als Beraterin der Polizei / Verhandlungsgruppenpsychologin (Erstellen von Gefährdungsanalysen, Auswertung von Täterbotschaften, Einsatzunterstützung betreffend Entführungen, Geiselnahmen und Erpressungen; Mitwirkung im Rahmen diverser Sonderkommissionen; Aus- und Fortbildung). Weiter berät Dr. Gasch diverse Unternehmen und Institutionen (Krisenmanagement / Prävention) und ist als Forensisch-Psychologische Sachverständige für die Justiz tätig. Neben fortgesetzten Lehrtätigkeiten, z.B. an Einrichtungen der Polizei, Universitäten, Steinbeis-Hochschule GRC Berlin, Deutsche Psychologen Akademie etc. ist sie regelmäßig als Referentin auf nationalen und internationalen Tagungen sowie in Publikationen mit Beiträgen zu polizeilichen, kriminalistischen und forensisch-psychologischen Themen vertreten. Ihr therapeutischer Fokus liegt auf der Behandlung traumatisierter Personen nach schwerer Gewalterfahrung.“
09:45 - 10:10
Kaffeepause / Möglichkeit des persönlichen Austauschs
10:15 Uhr Gastredner 3 zum Kontext Islamismus:
Individueller Jihad
(Dr. Guido Steinberg, Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internatio-nale Politik und Sicherheit, Berlin)
„Herr Dr. Steinberg ist promovierter Islamwissenschaftler und Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Bis Oktober 2005 arbeitete Guido Steinberg als Terrorismusreferent im Bundeskanzleramt. An der SWP erforscht er die Politik des Nahen Ostens – mit einem Schwerpunkt auf der Arabischen Halbinsel und dem Irak – und den islamistischen Terrorismus. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel zur saudi-arabischen und irakischen Geschichte und Politik, Islamismus und Terrorismus publiziert. Zuletzt von ihm erschienen ist: »Der nahe und der ferne Feind. Die Netzwerke des islamistischen Terrorismus« (Beck 2005).“
11:00 - 11:25
Kaffeepause / Möglichkeit des persönlichen Austauschs / Sammlung von Zusatzfragen für die Podiumsdiskussion
11:30 Uhr Gastredner 4 zum Kontext Fundamentalismus:
Kränkung und Gewalt – Fundamentalismus als politische und kulturelle Radikalisierung
(Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl, Leiter Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen, Paris Lodron Universität Salzburg)
„Herr Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl ist seit 2009 Univ.-Prof. und Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen an der Universität Salzburg. Als promovierter Theologe und Philosoph mit der Habilitation im Fach Fundamentaltheologie (Universität Innsbruck) liegen seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte auf: Interkulturelle Philosophie, kontextuelle Theologien, Ansätze von „Theologie interkulturell“, Theorien der Erfahrung des Fremden. Gleichzeitig ist er in verschiedensten wissenschaftlichen Institutionen und Arbeitsbereichen Mitglied bzw. engagiert wie z.B. Forschungszentrum RGKW (Religion - Gewalt – Kommunikation – Weltordnung) an der Kath.-Theol. Fak. der Univ. Innsbruck, Mitglied der Redaktion von „polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren“ (Wien) sowie von „Religionen unterwegs“ (Kontaktstelle für Weltreligionen, Wien) und ist durch mehrere Reisen nach Afrika, Asien und Lateinamerika in verschiedene interkulturelle und interreligiöse Projekte eingebunden.“
12:15 – 13:20 Uhr
Mittagspause / Möglichkeit des persönlichen Austauschs
13:30 Uhr Gastredner 5 zum Kontext Linksextremismus:
Antisemitismus in der Linken - Einzelmeinung oder Massenphänomen
(Dr. Stephan G. Humer, Forschungsleiter Universität der Künste Berlin)
„Herr Dr. phil. Stephan G. Humer ist Diplom-Soziologe, Universitätsdozent, Gründer und Forschungsleiter des ersten Arbeitsbereichs Internetsoziologie in Deutschland an der Universität der Künste (UdK) Berlin.Seit 2008 leitet er das Forschungsvorhaben “Networked Systems” in der Digitalen Klasse der UdK. Er ist Mitgründer der Deutschen Gesellschaft für Informationsfreiheit e.V., aktiv im Forschernetzwerk “Surveillance Studies” (Uni Hamburg) und in der Arbeitsgruppe “Identitätsschutz im Internet” (Uni Bochum). Seit März 2013 ist Herr Humer zudem Vorsitzender des "Netzwerk Terrorismusforschung e. V."“
14:15 - 14:40
Kaffeepause / Möglichkeit des persönlichen Austauschs / Sammlung von Zusatzfragen für die Podiumsdiskussion
14:45 Uhr Gastredner 6 zum Kontext Rechtsextremismus:
Mechanismen von Radikalisierungspfaden und Chancen der De-Radikalisierung
(Dipl.-Kriminalist Bernd Wagner, Geschäftsführer der ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur, Berlin)
„Herr Dipl.-Kriminalist Bernd Wagner studierte in Berlin Kriminalistik und war in der DDR und in der Bundesrepublik Kriminalpolizist, zuletzt im Staatsschutz. 1997 gründete er die heutige gemeinnützige GmbH ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur. Im Jahr 2000 folgte die Gründung der Initiative EXIT-Deutschland und 2008 die Mitgründung des AKTIONSKREISes ehemaliger Rechtsextremisten. 2010 gründete Wagner die Arbeitsstelle Islamismus und Ultranationalismus (AStIU) mit, die sich mit menschrechtsfeindlichen Ideologien und Bewegungen beschäftigt. Herr Wagner veröffentliche zahlreiche Publikationen wie z.B. das „Handbuch Rechtsextremismus“ (1994) und das „Handbuch Rechtsradikalismus“ (2002) , „Jugend Gewalt Szenen“ und „Rechtsextremismus und kulturelle Subversion“. Unter seiner Leitung wurden Kommunalstudien zu Fragen von Demokratie und Extremismus in den neuen Bundesländern durchgeführt und das Beratungslabel Community Coaching entwickelt und erprobt. 2012 gründete er das Institute for the Study of Radical Movements (ISRM) mit."
15:30 - 15:40
Pause / Möglichkeit des persönlichen Austauschs / Sammlung von Zusatzfragen für die Podiumsdiskussion
15:45 Uhr Podiumsdiskussion der Experten mit Moderation
(Dr. Ursula Gasch, Dr. Guido Steinberg, Univ.-Prof. DDr Franz Gmainer-Pranzl, Dr. Stephan Humer, Dipl. Bernd Wagner, N.N..)
17:00 Uhr
Abschlussrunde und Zusammenfassung der Fachtagung
17:30 Uhr
Ende der Fachtagung und Beginn des Workshop
Zum Netzwerk Terrorismusforschung:
Das Netzwerk Terrorismusforschung (NTFeV) ist ein in Deutschland eingetragener Verein (e. V.) von mittlerweile knapp 500 jungen internationalen WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen, die sich mit Fragen und Problemen aus den Bereichen Terrorismus und Terrorismusbekämpfung, Extremismus und politische Gewalt befassen. Es soll Kontakte schaffen und als Forum dienen für Ideen- und Informationsaustausch, Projektvorstellungen und gemeinsame Projekte. Neben dem Internetauftritt und einer Mailingliste dienen hierzu regelmäßige Workshops, die halbjährlich stattfinden.
Das Netzwerk steht darüber hinaus Interessierten aus Forschung, Medien, Behörden und Politik offen und für Anfragen – z.B. für den Kontakt mit Experten bei spezifischen Fragen – zur Verfügung.
Interessenten sind herzlich willkommen und werden gebeten, sich per Email bzw. Kontaktformular an den Vorstand zu wenden.
http://www.netzwerk-terrorismusforschung.org
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