Eine kleine Meldung im SPIEGEL, die ich mir erlaub, hier in Gänze zu zitieren. Sie stammt aus dem Jahr 1996 (Ausgabe 16, S. 147) und kann einen mit einer Wendung wie "dem weltweiten Datennetz 'Internet'" (mit damals sagenhaften 40 Mio. Nutztern insgesamt!) schon ein wenig nostalgisch werden lassen. Zugleich ist sie ein frühes Beispiel für die Gefahren des "Cyberterrorismus", wobei es hier eben mal nicht um radikalislamistische Propaganda und Anleitungen zum dschihadistischen Bombenbau geht und der "Feind" nicht in ägyptischen oder jemenitischen Internetkaffees saß, sondern als Sinn-Féin-Sympathisant in den USA - und dort ausgerechnet in Texas.
"Mitarbeiter der University of Texas bringen britische Sicherheitsbehörden ins Schwitzen: Die Sympathisanten von Sinn Fein, dem politischen Arm der irischen Untergrundarmee IRA, haben wichtige Details der britischen Militärpräsenz in Nordirland ins weltweite Datennetz Internet eingespeist, darunter Angaben über genaue Lage und Größe der 135 Militärstützpunkte sowie Kommandostrukturen der Armee. Die Daten wurden dem Kampfblatt der Sinn Fein, An Phoblacht, entnommen und sind nun etwa 40 Millionen Internet-Benutzern weltweit zugänglich gemacht. Hohe britische Sicherheitsbeamte rückten die Veröffentlichungen in die Nähe terroristischer Aktivitäten, da mögliche Angriffsziele konkret benannt würden. Die Profis aus dem Mutterland der Top-Agenten gestehen ein, gegen Veröffentlichungen dieser Art auf der Datenautobahn hilflos zu sein."