Zu den ersten beiden Batman-Filmen Christopher Nolans habe ich mich HIER ausgelassen. Nun hat - erwartungsgemäß - der Abschluss der Trilogie THE DARK KNIGHT RISES die Kinokassen erobert. Fragt sich nur, ob er die Erwartungen, auch und gerade in Hinblick auf die politischen Bedrohungs- und Krisenszenarien, erfüllt.
Statt hier selbst eine Kritik zu liefern, möchte ich einfach auf die Kritik von Patrick Wellinski verweisen, dem ich mich anschließen möchte.
THE DARK KNIGHT RISES ist unterhaltsames Popcorn-Kino mit eindrucksvollen Ideen und Bildern, bietet aber zu viel Handlung in zu wenig Erzählzeit gestopft. Auch rührt er arg am Pathos, findet keinen Rhythmus, vor allem aber: Ob Terrorismus oder Occupy-Protest greift der Film zeitaktuelle Konfrontationen und Probleme auf, führt sie sogar recht weit (das Regime "Banes" in der abgeschotteten Metropole, in der die reichen Bürger in Schauprozessen abgeurteilt werden). Doch bleibt das bloß überfrachtete Staffage, Behauptung; eine echtes Verhandeln findet nicht statt - und wird gar selbst vom Film und seinem (Bomben-)Plot ad absurdum geführt. Letztendlich geht es für die Guten wie für die Bösen um den ultimativen Knall (bzw. dessen Verhinderung), so dass alle ideologischen Fragen und Herausforderungen sich selbst erledigen. Brav und heroisch sind wieder die Cops, bedroht sind (allen Ernstes!) arme Waisenkinder. Dass Nolan dabei weitgehend ohne Ironie auszukommen glaubt, macht es nicht besser.
Gedanklich bietet THE DARK KNIGHT RISES, dem streckenweise etwas Lustloses im Durcherzählen anhaftet, denn auch bei allen Schauwerten und gelungenen Einfällen, Darstellern und Visualisierungen wenig mehr als eine besser erzählte und in (Schein-)Ambivalenz verpackten Staffel "24" - in der schließlich auch der arme Experte Jack Bauer für seine Land und dessen Menschen sich körperlich und seelisch aufopfert.
Die Kritik von Herrn Wellinski finden Sie als Beitrag auf Deutschlandradio Kultur HIER (MP3-Podcast des Beitrags).