Man kann von Stefan Austs Der Baader-Meinhof-Komplex halten, was man will – das 1985 erstmals aufgelegte Buch fungiert als ein, wenn nicht gar als das Standardwerk zur RAF und ihrer Geschichte, zumindest, was die erste und zweite Generation anbelangt. Nun hat Ex-Spiegel-Chefredakteur Aust zusammen mit Dirk Laabs, Journalist und TV-Dokumentarist (u.a. DIE FREMDEN IM PARADIES - WARUM GOTTESKRIEGER TÖTEN; diesen Film von 2006 können Sie sich HIER auf Vimeo ansehen) ein Buch zum selbsternannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) der mutmaßlichen Täter Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe veröffentlicht. Heimatschutz – Der Staat und die Mordserie der NSU ist nicht das erste zu dem Thema, momentan mit über 800 Seiten wohl aber das umfangreichste.
Auf FAZ.NET hat Nils Minkmar das Buch besprochen und lobt
es nicht zuletzt für die gebotenen Einblicke in die Gemengelage der verschiedenen
Geheimdienste, die sich mit dem Rechtsextremismus und den Morden der NSU
befassten oder hätten befassen sollen.
„Eine der größten
Leistungen dieses Buches ist es, auf die Lücken in der offiziellen Version
hinzuweisen, ohne gleich mit neuen Theorien aufzuwarten“, so Minkmar, und:
„[E]s es bleibt eines
der anklagenden Rätsel dieser Geschichte, wie drei gesuchte Menschen wohlig in
der Republik wohnen, urlauben und feiern können, in einer – dies anschaulich zu
machen ist eine der großen Leistungen des Buchs – von Spitzeln nur so
durchsetzten Szene, ohne dass jemand davon erfahren konnte, wenn er es denn nur
wollte.“
Heimatschutz – Der Staat
und die Mordserie der NSU ist im Münchner Pantheon Verlag erschienen (ISBN 978-3570552025)
und kostet als in der Hardcover-Ausgabe 22,99 €, als Kindle Edition 18.99 €.
Einen weiteren Artikel von Claus Christian Malzahn auf
welt.de zu dem Buch, das „trotz seiner Detailgenauigkeit vor allem die ‚unknowns‘“
präsentiert, finden Sie HIER.
zyw