Die Evangelische Akademie Tutzingen veranstaltet von 15. bis 17. April 2016 zusammen mit der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. eine Tagung zum Thema "Kunst in Zeiten des Krieges".
Mit ZDF-Reporter Martin Niessen trage ich dabei im hübschen Schloß Tutzing am Ufer des Starnberger See zum Thema "Einsatz von und medialer Umgang mit Kriegsbildern und Propaganda" vor. Anmeldungen sind noch bis 8. April möglich.
Mehr Informationen (inkl. Tagungsprogramm) finden Sie HIER.
Zum Inhalt hier aus der offiziellen Ankündigung:
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Die Buddhastatuen in Bamiyan, die Bibliothek von Timbuktu, der
Markt von Aleppo, die Tempelanlagen von Palmyra – Extremisten
attackierten in den letzten Jahren Menschen und jahrtausendealte
Kulturschätze gleichermaßen.
Gezielte Zerstörungen wie sie vom IS als Machtdemonstrationen
inszeniert werden, schrecken die Weltgemeinscha auf und lenken den Blick
darauf, dass Krieg auch immer die Vernichtung von Kulturgütern
bedeutet. Plünderung und Raub sind an der Tagesordnung, Länder wie
Syrien verlieren ihre Schätze, ihre Kunst, ihre Geschichte und damit
Teile ihrer Identität. Nicht zuletzt deshalb bezeichnet die UNESCO die
Zerstörungen von Palmyra und weiteren Welterbestätten als
Kriegsverbrechen und setzt sich für ihre Ahndung ein.
Doch auch das kulturelle Leben und seine Infrastruktur kommen im
Kriegsfall zum Erliegen. Einst lebendige Spielstätten stehen leer,
werden umfunktioniert oder zerstört. Künstler und Kulturschaffende
werden verfolgt, getötet, verstummen oder verlassen das Land. Inmitten
von Angst und Gewalt erscheinen Malerei, Theater, Musik und Poesie
absurd. Und doch sind es oft genug die Künstler, die sich zu Wort melden
und Gehör finden – vor Ort und im Exil. Sie machen aufmerksam auf die
Geschehnisse im Land, sie dokumentieren und verarbeiten, sie schaff en
Momente der Hoffnung für sich und andere.
Diese Hoffnung mit Blick auf Gegenwart und Zukun zu nähren und
Verantwortung zu übernehmen für Kulturerbe, kulturelle Vielfalt und
Kulturscha ende, liegt auch in der Verantwortung der Weltgemeinschaft.
Der Maßnahmenkatalog von international tätigen Organisationen und
lokalen Initiativen reicht dabei von präventiven Dokumentationsprojekten
und dem Wiederaufbau von Infrastruktur und zerstörten Stätten bis hin
zur Förderung kultureller Vielfalt und Unterstützung von Künstlern.
In der Tagung „Kunst in Zeiten des Krieges“ beschäftigen wir uns
mit den Auswirkungen aktueller Kriege auf Kunst und Kultur. Was bedeutet
der Verlust wichtiger kultureller Stätten für die betroffenen Länder,
was für die Weltgemeinschaft? Welche Auswirkungen haben die
provozierenden Bilder des IS, wie gehen Medien und Öffentlichkeit damit
um? Welche Maßnahmen kann die internationale Staatengemeinscha
ergreifen, um zu bewahren und zu schützen? Wie schlägt sich die
Kriegserfahrung der Menschen in den Künsten nieder? Und was kann mit
Blick auf eine friedlichere Zukunft schon heute für Künstler und das
kulturelle Leben von Ländern, die sich im Krieg befinden, getan werden?
Zu Diskussion, Gespräch und Begegnung laden wir herzlich in die Evangelische Akademie Tutzing ein.